Wenn RTL-Moderator Daniel Hartwich den Klemmsteinbauern eine Aufgabe stellt, dann leuchten seine Augen. Julian Thoma aus Kelheim ist in diesem Jahr bei der aktuellen Staffel „Lego Masters“ bei RTL zu sehen. Der Student der OTH Regensburg ist Mitglied im Verein Bricking Bavaria und baut eigentlich am liebsten mit seinem 16-jährigen Bruder zuhause Kunstwerke aus Lego. Inzwischen steckt der 22-Jährige vor einem Millionenpublikum bunte Plastiksteine zu anspruchsvollen Bauwerken.
Da sein Bruder noch nicht volljährig ist, tritt Julian in der Sendung mit Teampartner Matthias an. Mittlerweile hat es das Duo schon bis in Folge vier von insgesamt sechs Folgen geschafft. Immer freitags um 20.15 Uhr strahlt RTL die Show aus. Doch wie kam der Kelheimer, der Intelligent Systems Engineering an der OTH Regensburg studiert, eigentlich zu diesem Hobby? „Ich habe schon als Kind Lego gebaut, aber während der Corona-Pandemie habe ich angefangen große eigene Modelle zu konstruieren und diese auch auf Messen auszustellen“, sagt Julian. Im Gegensatz zu seinem Studium, in dem er sich eher mit Mathematik, Software und Datenstrukturen beschäftigt, ist das kreative Gestalten von Lego-Landschaften für ihn der perfekte Ausgleich.
Teils monatelange Arbeit an den Lego-Modellen
In den Modellen stecken nicht nur tausende Lego-Bausteine, sondern auch zahlreiche Stunden Arbeit. An einem Wikingerdorf, das in Teilen auch im Donau-Einkaufszentrum ausgestellt war, haben er und sein Bruder sowie zwei weitere Freunde monatelang gebaut. Für den Transport der aufwendigen Modelle braucht es inzwischen auch eine Mitfahrgelegenheit im Sprinter eines Vereinskollegen. Vor Ort muss der detailverliebte Bau aufwendig zusammengesteckt – und im Nachgang auch wieder zerlegt werden. Rund 300.000 Klemmbausteine liegen im Haus der Familie Thoma. In der RTL-Sendung sind es rund 2,5 Millionen Klemmbausteine, an denen sich die Teams bedienen dürfen.
Sobald die Jury eine Aufgabe gestellt hat und Moderator Daniel Hartwich den Startschuss gibt, wird es hektisch im Studio. Die Duos designen erst ihre Werke als Skizze, dann beginnt die Jagd nach den optimalen Bausteinen. Im Anschluss bauen die Teams in Windeseile, denn es gibt ein Zeitlimit, was den Druck deutlich erhöht. Die Aufgaben sind vielfältig, von einem Baumhaus, das in einen tatsächlichen Baum gebaut werden muss, bis zur Verschmelzung zweier Lieblings-Spielzeuge aus der Kindheit.
Dreharbeiten für RTL-Show machten viel Spaß
Eine Jury bewertet die Ergebnisse, am Ende jeder Folge muss je ein Team ausscheiden. Dem Sieger-Team winken nicht nur der „LEGO Masters"-Pokal und der Titel „LEGO Master 2023", sondern auch 25.000 Euro Preisgeld.
Julian, der nebenbei noch als Werkstudent arbeitet, darf natürlich noch nicht verraten, ob er es ins Finale geschafft hat. Aber er hatte großen Spaß bei den Dreharbeiten. „Moderator Daniel Hartwich ist immer gut drauf und hat wirklich ein großes Knowhow, was Lego betrifft“, sagt Julian. Ob sich aus dem Hobby auch ein Beruf ergibt, das ist noch Zukunftsmusik. „Ich möchte nach dem Studium als Ingenieur in einer Firma in Regensburg arbeiten. Ich wäre aber nicht abgeneigt, wenn sich etwas mit Lego ergibt“, sagt der 22-Jährige.