Zur Website der OTH Regensburg

Internationales

Mit dem Fahrrad ins Auslandssemester

Moritz Kolb, Masterstudent der Elektro- und Informationstechnik, reiste per Fahrrad in sein Auslandssemester nach Slowenien. Über seine Motivation und seine Erlebnisse sprach er mit dem International Office.

--- English version below ---

Nur mit dem nötigsten Gepäck und begleitet von einem Freund und ehemaligen Kommilitonen ging es für Moritz Kolb im September 2022 mit dem Fahrrad in sein Auslandssemester. Das Wintersemester 2022/2023 hat der Masterstudent an der University of Ljubljana, einer slowenischen Partnerhochschule der OTH Regensburg, verbracht und sich ganz im Sinne des umweltfreundlichen Reisens dafür entschieden, mit dem Fahrrad dorthin zu fahren. Dafür wurde er von Erasmus mit einem finanziellen Zuschuss belohnt. „Natürlich war die Erasmus-Förderung für grünes Reisen sehr motivierend, aber ich glaube, ich wäre auch ohne die Förderung mit dem Rad in mein Auslandssemester gefahren, weil ich sehr gern Radreisen mache und weil mir grünes Reisen allgemein wichtig ist“, erklärt der Student. Auch in seinem Alltag ist Moritz Kolb viel mit dem Rad unterwegs und hat schon davor ein paar längere Reisen mit dem Rad gemacht: „Ich mag es, mit dem Fahrrad irgendwo hinzufahren, weil man ein bisschen langsamer unterwegs ist und der Geist sich besser auf die sich ändernde Landschaft und Natur einstellen kann.“

1700 Höhenmeter über den Großglockner

Die siebentägige Tour – inklusive wetterbedingten Pausen – führte die zwei Studierenden von Regensburg über Traunstein und den Großglockner, durch das Soča-Tal bis nach Ljubljana, die Hauptstadt Sloweniens. Übernachtet haben sie bei Eltern, Freunden und im Zelt auf Campingplätzen. Für Moritz Kolb war das Highlight der Reise die Fahrt über den Großglockner: „Es sind 1700 Höhenmeter auf einmal. Das ist eine ziemliche Anstrengung. Wir wussten am Anfang auch nicht, ob wir das schaffen. Wir wussten auch nicht, ob der Pass überhaupt offen hat, weil er wegen Schneefall zuvor geschlossen war. Aber wir hatten Glück und es war wirklich schön dort.“ Auch das Soča-Tal bot eine wunderschöne Landschaft für die Studenten, die sie trotz zwischenzeitigem Regenwetter genießen konnten. Bei der Rückfahrt Ende Februar 2023 war die Reise mit dem Fahrrad bei Minusgraden weniger angenehm und Moritz Kolb hat sich beeilt nach Hause zu kommen und daher nur drei Tage für die Strecke gebraucht.

Ein neuer Blick auf Slowenien

Eigentlich wollte Moritz Kolb für sein Auslandssemester nach Frankreich, um sein Französisch zu verbessern, aber am Ende ist es doch Slowenien geworden, was der Student bis heute nicht bereut. Er hat beispielsweise sein Englisch verbessert und in einem Slowenischkurs sowie im Alltag ein bisschen Slowenisch gelernt. Für Erasmus-Studierende gibt es an der University of Ljubljana ein extra Erasmus-Kursangebot auf Englisch, sodass der Student Kurse aus den Bereichen Computer Vision und Circuit Analysis auf Englisch belegen konnte. Moritz Kolb berichtet: „Die Fächer habe ich an der OTH Regensburg noch nicht belegt, das heißt, ich habe fachlich viel dazugelernt. Mich hat es vor allem überrascht, wie gut es doch im Englischen geht, weil ich davor immer ein bisschen Respekt davor hatte, aber das war überhaupt kein Problem.“ Er hat zusammen mit den anderen Erasmus-Studierenden gelernt und sehr gute Unterstützung durch die Dozierenden vor Ort erhalten. „In einer Gruppe mit sieben Erasmus-Studierenden war es ein sehr schönes, familiäres Lernen“, erzählt der Student.
Aber auch außerhalb des Studiums konnte Moritz Kolb viel von seiner Auslandserfahrung für sich mitnehmen. Durch seine Hobbies Skifahren und Klettern ist er mit Einheimischen in Kontakt gekommen und hat Slowenien noch einmal von einer anderen Perspektive kennengelernt. „Ich war erstaunt, was für Vorurteile ich zuvor hatte. Slowenien ist einfach Mitteleuropa. Natürlich gibt es den ein oder anderen Unterschied, zum Beispiel beim Essen, aber Slowenien ist Deutschland und Österreich kulturell viel näher als ich gedacht hatte“, reflektiert der Student. „Viele meiner engeren Freunde während meines Auslandssemesters waren Slowenen und es war spannend von ihnen aus erster Hand zu hören, wie das Land nach dem Krieg in den 1990ern unabhängig und selbstständig wurde.“ Durch sein Auslandssemester konnte Moritz Kolb Land und Leute noch einmal ganz anders kennenlernen und einen neuen Blick auf Slowenien gewinnen.

Selten so wie geplant

Genauso wenig wie das Wetter während der Radreise planbar war, waren auch nicht sämtliche Aspekte seines Auslandsaufenthalts schon im Vorfeld fix. Moritz Kolb hat beispielsweise erst während der Reise nach Ljubljana ein Zimmer für sein Auslandssemester gefunden. Auch den Freundeskreis vor Ort hätte er nicht im Vorfeld planen können. Er rät allen, die noch einen Auslandsaufenthalt in Europa vor sich haben, auch Leute außerhalb der Erasmus-Gruppe anzusprechen. „Andere freuen sich auch über nette Begegnungen und dann bleibt man nicht nur in dieser Erasmus-Bubble, sondern kann auch etwas anderes finden, was auch gut ist und Spaß macht.“ Seine Zeit in Ljubljana sieht er insgesamt als Bereicherung: „Diese Erfahrung bringt einen später weiter und macht einen viel reifer. Ich würde das nicht als Verzögerung des Studiums sehen, sondern als cooles Add-On, was man noch präsentieren kann und was andere vielleicht nicht haben.“

-------------------------------------------------------------------------------------

Auch Interesse während des Studiums ins Ausland zu gehen? Ob zum Studiensemester, Praktikum oder zur Abschlussarbeit im Ausland: Das International Office berät Sie gern. 

 

Going Abroad by Bike

For his semester abroad, Moritz Kolb, Master’s student of Electrical Engineering and Information Technology, travelled by bike to Slovenia. He talked to the International Office about his motivation and his experiences.

With only the most necessary luggage and accompanied by a friend and former fellow student, Moritz Kolb set off for his semester abroad by bicycle in September 2022. The Master’s student spent the winter semester 2022/2023 at the University of Ljubljana, a Slovenian partner university of the OTH Regensburg, and decided to travel there by bicycle, in the spirit of environmentally-friendly travel. For this journey, he was rewarded by Erasmus with a financial grant. “Of course, the Erasmus grant for green travel was very motivating, but I think I would have cycled to my semester abroad even without the grant because I really enjoy travelling by bike and because green travel is important to me in general,” the student explains. Moritz Kolb also uses his bike a lot in his everyday life and has already done a few longer trips by bike before: “I like going somewhere by bike because you travel a little slower, and your mind can adjust better to the changing landscape and nature.”

During the seven-day tour – including weather-related breaks – the two students cycled from Regensburg via Traunstein and the Großglockner, through the Soča Valley to Ljubljana, the capital of Slovenia. They spent the nights at parents, friends and in tents at campsites. For Moritz Kolb, the highlight of the trip was the ride across the mountain Großglockner: “It’s 1700 meters difference in altitude all at once. That’s quite an effort. We didn’t know if we could do it at the beginning. We also didn’t know if the pass was even open because it had been closed before due to the snowfall. But we were lucky, and it was really beautiful there.” The Soča Valley also offered beautiful scenery for the students to enjoy, despite the occasional rainy weather. On his return trip at the end of February 2023, the journey by bike was less pleasant with sub-zero temperatures, and Moritz Kolb hurried to get home, so that it only took him three days to complete the route.

A New Perspective on Slovenia

Moritz Kolb actually wanted to go to France for his semester abroad to improve his French, but in the end, he decided to go to Slovenia, which the student has not regretted since. For example, he improved his English and learned a bit of Slovenian in a language course as well as in everyday life. For Erasmus students, the University of Ljubljana offers additional Erasmus classes, so the student was able to take courses in Computer Vision and Circuit Analysis taught entirely in English. Moritz Kolb reports: “I have not yet taken these subjects at the OTH Regensburg, which means that I have learned a lot in terms of the subject matter. I was particularly surprised by how well it worked in English because I was a bit worried about studying in English beforehand, but the language wasn’t a problem at all.” He studied together with the other Erasmus students and received very good support from the lecturers on site. “In a group of seven Erasmus students, it was a very nice, family-like learning experience,” the student explains.
In addition to his studies, Moritz Kolb could personally benefit a lot from his experience abroad. Through his hobbies of skiing and climbing, he met locals and got to know Slovenia once again from a different perspective. “I was amazed at the prejudices I had before. Slovenia is simply Central Europe. Of course, there are one or two differences, for example regarding food, but Slovenia is culturally much closer to Germany and Austria than I had thought,” the student reflects. “Many of my closer friends during my semester abroad were Slovenian, and it was exciting to hear from them firsthand how the country became independent and self-sufficient after the war in the 1990s.” During his semester abroad, Moritz Kolb was able to get to know the country and its people in a completely different way and gain a new perspective on Slovenia.

Rarely as Planned

Just like the weather during the cycling trip could not be planned, all aspects of his stay abroad were not fixed in advance. Moritz Kolb, for example, only found a room for his semester abroad during the trip to Ljubljana. He also could not have planned his circle of friends on site in advance. He advises all fellow students who still have a stay abroad in Europe ahead of them to also approach people outside the Erasmus group. “Others are also happy to meet nice people and then you don’t just stay in this Erasmus bubble, but you can find something else that is good and fun.” Overall, he sees his time in Ljubljana as enriching: “This experience gets you ahead later and makes you much more mature. I wouldn’t see it as delaying your studies, but as a cool add-on that you can present and that others might not have.”

-------------------------------------------------------------------------------

Are you also interested in going abroad during your studies? Whether it is for a study semester, internship or thesis abroad, the International Office will gladly advise you. 

Bei der Ankunft in Ljubljana Foto: Christian Ohnesorg, Moritz Kolb
Bei der Ankunft in Ljubljana Foto: Christian Ohnesorg, Moritz Kolb
Moritz Kolb ist von Regensburg aus mit dem Fahrrad in sein Auslandssemester nach  Slowenien gefahren. Foto: Christian Ohnesorg, Moritz Kolb
Moritz Kolb ist von Regensburg aus mit dem Fahrrad in sein Auslandssemester nach Slowenien gefahren. Foto: Christian Ohnesorg, Moritz Kolb
Die Hinreise führte ihn und einen mitreisenden Freund unter anderem über den Großglockner. Fotos: Moritz Kolb, Christian Ohnesorg
Die Hinreise führte ihn und einen mitreisenden Freund unter anderem über den Großglockner. Fotos: Moritz Kolb, Christian Ohnesorg
Auch durch das Soča-Tal hat sie die Reise geführt. Foto: Moritz Kolb
Auch durch das Soča-Tal hat sie die Reise geführt. Foto: Moritz Kolb