Über das Labor
Das Labor Hochspannungstechnik wurde 1987 am Standort Seybothstraße bezogen und ist seitdem ein wichtiger Bestandteil der Lehre und Forschung an der OTH Regensburg. Auf ca. 250 m² stehen verschiedene Mess- und Prüfaufbauten bereit. U.a. können zerstörungsfreie Prüfungen durchgeführt werden, um die Alterung- oder Vorbelastung von Betriebsmitteln der Energietechnik (wie z.B. Mittelspannungskabeln) zu bewerten. Der Stoßspannungsgenerator im Baukastensystem ermöglicht flexible Aufbauten in kurzer Zeit zu realisieren. So können Hochspannungsprüfungen an Geräten, wie z.B. Spannungswandlern, vorgenommen werden. Zur Durchführung und Auswertung der Versuche stehen digitale Prüf- und Messsystem zur Verfügung, über die z.B. der Spannungsverlauf bis zum Überschlag nachverfolgt werden kann.
Zu den Aufgaben des Labors gehören:
- die Betreuung/Unterstützung von Abschlussarbeiten
- die Begleitung der Lehre über Praktika
- die Unterstützung von Forschungsprojekten
- die Wahrnehmung von Industriekooperationen
Lehre im Labor
Das Labor Hochspannungstechnik wird im Rahmen des Teilmoduls Praktikum Hochspannungstechnik (PHS) im Modul Hochspannungstechnik mit Praktikum (HST) angeboten. Es dient als Ergänzung zur Vorlesung Hochspannungstechnik (HS) und vermittelt den Studenten praktische Erfahrungen (Durchschlagsmechanismen in Gasen, Verlustfaktormessung, Blitzstoßspannung, Feldberechnung mit FEM-Software...) über Experimente im Bereich der Hochspannungstechnik.
Darüber hinaus finden einzelne Versuche immer wieder Einzug in andere Praktika aus verschiedenen Studiengängen.
Unsere Kompetenzen
Laborausstattung
Das Labor ist optimal gegen äußere Störeinflüsse geschirmt (Faradayscher Käfig: Wabenfenster, Türen mit Doppel-Z-Schirmfedern). Dies ermöglicht einen Grundstörpegel, der deutlich unter Werten liegt, die im industriellen Umfeld i.d.R. erreichbar sind.
Gegliedert ist das Labor in sechs Versuchsplätze, die mit Metallgittern, eingezäunt sind. Die Versuchsplätze enthalten Prüfanlagen zur Erzeugung hoher Gleich-, Wechsel- und Impulsspannungen bis 300 kV. Zur Messung der Wechselspannung stehen digitale Scheitelspannungs-Messgeräte, zur Messung der Impulsspannungen ein zweikanaliger 100-MHz-Transientenrekorder zur Verfügung. Ein Versuchsplatz ist mit einem PC-gestützten digitalen Messsystem zur Messung von Teilentladungen mit einer Mittenfrequenz bis 10 MHz bestückt.
Das Labor verfügt außerdem über eine Schering-Brücke für 50 Hz und ein modernes digitales Messsystem zur Bestimmung des Verlustfaktors von Kabel bei 0,1 Hz.
Für Erwärmungsprüfungen (ein- und dreiphasig) existiert ein Prüfstand mit Hochstromanlage und PC-gestützter Temperaturmessung (30 Messstellen).
Zur Umsetzung grundlegender Messaufbauten stehen verschiedene Elektrodenanordnungen (z.B. Kugel-Kugel, Spitze-Platte) sowie ein Druck-/Unterdruckkessel (0-6 bar) zur Verfügung.
Prüfungen in Öl sind nur bedingt möglich.